CDU Kreisverband Lübeck
#anpackenfürLübeck

Jusos brauchen Geschichtsunterricht!

Der Forderung linker Kräfte nach einem Abbau der Standbilder von Bismarck und Kaiser Wilhelm I. In Lübeck erteilt die CDU eine klare Absage.

CDU-Kreisvorsitzender Dr. Hermann Junghans: „Historische Zeugnisse müssen vor allem im Kontext ihrer Zeit bewertet werden, um ihnen gerecht zu werden. Mit ähnlicher Argumentation wie gegen die Standbilder könnten sonst das
Rathaus als Symbol der Machtausübung in vordemokratischer Zeit oder das Burgtor und das Holstentor als Monumente der Abschottung in Frage gestellt werden. Das wäre geschichtsvergessener Unfug! Diese Standbilder sind historische Zeugnisse, die zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit der Geschichte anregen sollen.“

Grundsätzlich sind die zahlreichen Denkmäler und Gedenksteine in Lübeck, die an sehr unterschiedliche Personen und Ereignisse erinnern, Ausdruck der vielschichtigen und nicht immer widerspruchsfreien Geschichte dieser Stadt
und dieses Landes. Deshalb lehnt die CDU die Instrumentalisierung einzelner dieser Denkmäler für die tagespolitische Profilierung ab. Die Forderung, die Standbilder von Bismarck und Kaiser Wilhelm I. zu entfernen, spricht zudem für erhebliche Defizite geschichtlicher Kenntnisse. Beide konnten keine Demokraten im heutigen Sinne sein. Bismarck war ein Konservativer seiner Zeit, hat aber auch zu einem großen gesellschaftlichen Fortschritt beigetragen. Dazu gehören nicht nur die Sozialversicherungen. Nach der Reichsgründung 1871 setzte Bismarck auch die Forderung der süddeutschen Staaten nach einem Wahlrecht für die Reichstagswahlen um, dass zu der Zeit eines der modernsten in Europa war, auch wenn es unseren heutigen Maßstäben natürlich nicht entspricht. Anders als von sozialdemokratischer Seite oft behauptet, beabsichtigte Bismarck mit den Sozialversicherungen nicht einfach den Sozialdemokraten „den Wind aus den Segeln zu nehmen“, sondern diese beruhten vor allem auf einer Fürsorge, die zwar paternalistisch, für ihn aber selbstverständlich war. Seine Gespräche mit einem der ersten beiden sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten, Ferdinand Lassalle, den er außerordentlich geschätzt hat, haben dazu beigetragen.

Der Vorwurf des Kolonialismus passt auf Bismarck schon deshalb nicht, weil er von Kolonialpolitik wenig hielt und sie im Vergleich zu anderen Regierungen in der Zeit nur in geringen Umfang unterstützt hat.
Zu einer kritischen Betrachtung der Vergangenheit durch die Jusos sollte im Übrigen auch gehören, hinsichtlich ihrer eigenen Geschichte zu prüfen, ob sie immer die richtige Haltung gegenüber kommunistischen Unrechtsregimen eingenommen haben.