Lübeck soll sauberer werden - Puschaddel-Freitag plant Müllbeseitigung binnen 48 Stunden
Wer einmal durch Lübeck spaziert, sieht sie an vielen Orten: Die vermüllten, teils völlig verdreckten Ecken, in denen unbedarfte Zeitgenossen ihren Müll entsorgen oder offenbar immer wieder ihre Notdurft verrichten.
Die Verschmutzung beginnt mit achtlos weggeworfenen Zigarettenstummeln, deren Beseitigung die Mitarbeiter der Stadtreinigung täglich viele Stunden lang beschäftigen. Hinzu kommen auf dem Boden herumliegende Essensverpackungen, schmutzige Taschentücher, jede Menge kaum noch erkennbarer Unrat und natürlich auch die immer beliebter werdenden Elektroroller. Viel schlimmer sieht es in den fragwürdigen Bezirken Berlins und Hamburgs teilweise auch nicht aus. „So kann das nicht weitergehen“, stellt die Bürgermeisterkandidatin Melanie Puschaddel-Freitag klar. Um die vom aktuellen Bürgermeister seit Jahren vernachlässigte Situation zügig in den Griff zu bekommen, hat die CDU-Politikerin ein breitgefächertes Maßnahmenpaket entwickelt. Dazu gehört unter anderem auch die Aufstockung der Anzahl der Abfallbehälter. „Bei einer gemeinsamem Müllsammelaktion habe ich unlängst gesehen, dass beispielsweise in Moisling häufig keine Mülleimer neben Bänken und Bushaltstellen vorhanden sind“. Dies werde sie schnellstmöglich ändern. Bei überfüllten Sammelcontainern für Papier und Glas will Puschaddel-Freitag prüfen, ob deren Füllstände künftig mittels Digitalisierung kontrolliert werden können, um sie dann entsprechend zeitnah zu leeren und die Sammelplätze sauber zu halten.
Wichtigster Punkt der Kandidatin für das Bürgermeisteramt ist allerdings die Einrichtung einer Stabsstelle Sauberkeit. Damit sollen zum einen effektive Lösungen für Lübeck erarbeitet werden – gemeinsam mit den Menschen vor Ort. Außerdem soll die Stabsstelle künftig dafür sorgen, dass Müllmeldungen nicht nur per Mail, App oder auch telefonisch angenommen, sondern auch schnellstmöglich abgearbeitet werden: „Der gemeldete Müll soll dann in der Regel binnen 48 Stunden abgeholt werden, wie dies in anderen Städten bereits geschieht. Iserlohn nutzt beispielsweise eine entsprechende Müllmelder-App, die Stadt Offenbach verspricht eine ‚48-Stunden-Dreck-weg-Garantie‘, Dinslaken hat den Slogan „picobello in 48 Stunden“ und so weiter“, erklärt Puschaddel-Freitag. Ein weiteres Problem sind die illegalen Graffitimalereien, die im öffentlichen Raum genauso wie an Wänden privater Häuser in Lübeck anzutreffen sind. Diese seien schnellstmöglich von den Mauern öffentlicher Gebäude zu entfernen. „Unsere Stadt hat ein historisches Erbe, das wir auch für künftige Generationen bewahren möchten“, so die Kandidatin. Für die Zukunft sei die Verwaltung aufgefordert, ein geeignetes Kozept gegen Vandalismus und Schmierereien vorzulegen. Dies solle in Zusammenarbeit mit Polizei, Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie Graffitikünstlern entwickelt werden. Ebenfalls denkbar sei ein Wettbewerb für geeignete, öffentliche Fassaden, bei denen der attraktivste Graffiti-Vorschlag umgesetzt würde. Für die mitunter auf den Geh- und Radwegen liegenden Elektroroller plant Melanie Puschaddel-Freitag eine klare Absprache mit den Betreibergesellschaften. „Natürlich kann man bestimmte Orte in der Roller-App sperren, um dafür zu sorgen, dass die E-Roller eben nicht mehr an völlig ungeeigneten Plätzen wild abgelegt werden, wo sie andere an der Nutzung von Gehwegen, Radwegen oder Zufahrten hindern.“ Die Elektroroller sollten die Mobilität fördern, klar. Sie sollten dabei aber keinesfalls andere, insbesondere ältere oder ganz junge Verkehrsteilnehmer in ihrer Mobilität einschränken, betont Puschaddel-Freitag und weiter: „Besonders dort, wo immer wieder eine größere Anzahl an Rollern auf dem Gehweg liegen, entstehen Gefahren, die es zu vermeiden gilt.“