Habecks Heizungspläne wären Gift für die Altstadt
Die Vorschläge zur Abschaffung von Öl- und Gasheizungen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sind aus Sicht der CDU teilweise unausgegoren, teilweise falsch. Michelle Akyurt, die für die CDU Innenstadt am 14. Mai für die Bürgerschaft kandidiert, kritisiert die Auswirkungen der Pläne auf die Altstadtinsel:
"Damit hat Robert Habeck seinen Grünen vor der Kommunalwahl keinen Gefallen getan. Beim Ziel, die Gebäude klimafreundlicher zu machen, gehen wir ja mit. Aber die bekannt gewordenen Vorschläge gehen an der Realität vieler Hausbewohner vorbei. Gerade auf der Altstadtinsel, bei der traditionell viele Menschen die Grünen gewählt haben, führen die Pläne zu massiven Problemen.
Denn die Wärmepumpe, die Robert Habeck als Alternative vorschreiben will, kommt für die Altstadtinsel in den meisten Häusern gar nicht in Frage. Für viele Häuser ist die Bebauung so eng, dass sie keine Chance auf Genehmigung haben. Selbst da, wo sie genehmigt werden könnte, lässt die historische Bausubstanz oft keinen wirtschaftlichen Betrieb zu. Alternativen sind nicht in Sicht. Über einen Fernwärmeanschluss der Innenstadt wird nicht einmal ernsthaft diskutiert und das Vorhaben würde Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Mit Solaranlagen auf den Dächern wenigstens die Stromkosten zu reduzieren, wird wegen des Denkmalschutzes auch nicht genehmigt. Um das so deutlich zu sagen: Die Pläne von Robert Habeck wären Gift für die Menschen, die auf der Altstadtinsel wohnen und arbeiten.
Es führt aus meiner Sicht kein Weg daran vorbei, der Innenstadt auch eine mittelfristige Perspektive der weiteren Gasnutzung zu ermöglichen mit der Option, die vorhandenen Netze später für emissionsfreie Energieträger wie Wasserstoff zu verwenden. Aber das braucht Zeit. Zeit, die die Grünen mit ihrem Vorhaben den Hauseigentümern nicht zugestehen wollen. Es soll jetzt alles ganz schnell gehen, obwohl die Handwerksbetriebe schon länger darauf hinweisen, dass sie mit den Aufträgen nicht hinterherkommen. Das wird viele Altstadtbewohner teuer zu stehen kommen. Wieder einmal zeigt sich, wie falsch ist, den Klimaschutz über alles zu stellen. Ich werbe für einen Ansatz, den Klimaschutz voranzubringen, aber den Ausgleich mit sozialen und wirtschaftlichen Interessen dabei nicht zu vergessen."