Die Lübecker CDU trauert um Volker Kaske
Gerade einen Monat ist es her, als Volker Kaske den Listenparteitag der Lübecker CDU zur Aufstellung der Kandidaten für die Kommunalwahl leitete. Wahlkampf – das kannte Volker Kaske seit 54 Jahren und Sitzungen leiten – das konnte er auch. Wie kaum ein anderer kannte er sich in den Satzungen der Partei aus und führte seine CDU souverän durch alle Fahrwasser. Diesmal war es ein ganz besonderer Tag, denn am 24.2.2018 war Volker Kaske genau 59 Jahre Mitglied der CDU und wies in einem Nebensatz darauf hin. Kaum jemand hatte an diesem Tag wohl einen Gedanken daran, dass dieser Mann 4 Wochen später nicht mehr leben würde. Auch die am 7. März stattgefundene Würdigung des Gründervaters der CDU, Adolf Ehrtmann und die Übergabe der Grabstätte als Ehrengrab an die Öffentlichkeit fand auf Initiative und unter maßgeblicher Beteiligung des 77-jährigen Volker Kaske statt. Er war mittendrin, seine Tage waren gefüllt und verplant. Er hatte noch viel vor.
Am 23.3. 2018 ist Volker Kaske gestorben. Die Lübecker CDU trauert um ihn. Viele wertvolle Erinnerungen bleiben. Volker Kaske wurde vielfach geehrt, nicht nur als ehemaliger Senator, als Träger des Bundesverdienstkreuzes, sondern auch als ein Mann, der mit der Freiherr-vom-Stein Medaille ausgezeichnet worden war und zu den besonderen Lübeckern gehört. Sein Name ist unzertrennlich mit der Lübecker CDU verbunden. Viel hat Volker Kaske dafür getan. Mit seinem Eintritt in die CDU 1959 übernahm er schnell Verantwortung. Er war derjenige, den andere als das soziale Gewissen der Lübecker CDU bezeichneten. Er war das sozialpolitische Gesicht der Hansestadt. Nach seinen Einzug in die Bürgerschaft 1966, folgten viele Jahre als Senator sowie als erster und zweiter stellvertretender Bürgermeister. Volker Kaske etablierte in seinem Amt den Geist eines gemeinschaftliches Miteinanders und der sozialen Fürsorge der öffentlichen Hand in Lübeck. Ohne ihn, den Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten, der in Lübeck eine neue Heimat und seine große Liebe gefunden hatte, würden heute zahlreiche Einrichtungen und Initiativen fehlen.
Die Lübecker CDU hat Volker Kaske als langjähriger Kreisvorsitzender und stellvertretender Kreisvorsitzender vom Ende der 60er Jahre bis in die 80er Jahre geprägt. Immer wieder neu rief er zur Besinnung auf die Grundwerte auf und beriet gleichzeitig über neue Strategien der politischen Ausrichtung. Dabei hat er den sozialen Gedanken und das solidarische Handeln tief in der Partei verankert. Seine besondere Verbundenheit galt den Menschen in seinem Stadtteil Eichholz. Geprägt durch die direkte Grenzerfahrung der Deutschen Teilung, war Volker Kaske von 1980 bis nach der Wende Vorsitzender des dortigen CDU-Ortsverbandes und ein aktiver Vorkämpfer für die Wiedervereinigung.
Nach langjähriger Recherche im Lübecker Archiv präsentierte er im Sommer 2014 sein Buch über die Entstehungsgeschichte der Lübecker CDU und zum 70. Bestehen der Lübecker CDU erschien sein zweites Buch. Im Vorwort schreibt er: „In der Lübecker CDU haben sich von ihren Anfängen an viele Mitglieder mit Verstand, Herz und Tatkraft für deren Ziele eingesetzt und zum Wohle der Menschen in unserer Stadt gewirkt. Sie haben es verdient, dass ihre Namen nicht in Vergessenheit geraten“. Das gilt jetzt auch für ihn selbst. Die Lübecker CDU trauert um Volker Kaske, ist in diesen Tagen in Gedanken bei seiner Ehefrau Roswitha, seinen Kindern und Enkeln und wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.
Anette Röttger, Kreisvorsitzende
Christopher Lötsch, Fraktionsvorsitzender