Gesundheitsschutz erfordert mehr Klimaschutz!
Anlässlich der aktuellen Klima-Demonstrationen von Beschäftigten aus dem Gesundheitswesen weist die Bundestagsabgeordnete für Lübeck und das nordwestliche Herzogtum Lauenburg, Prof. Dr. Claudia Schmidtke, deutlich auf die Gefahren der Erderhitzung für die Gesundheit hin und fordert die Resilienz des Gesundheitswesens zu stärken und die Klimaschutzmaßnahmen auch aus Gründen des Gesundheitsschutzes zu intensivieren. Unterstützung erhält sie von dem Verein KlimaUnion mit dessen Mitgründer und Vorsitzenden Heinrich Strößenreuther sie sich über die aktuellen Entwicklungen ausgetauscht hat.
"Der Klimawandel und dessen Folgen stellen eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit der Menschen dar. Neben dem klaren Ziel der Bekämpfung des Klimawandels müssen wir daher kurzfristig die Resilienz des Gesundheitswesens stärken. Dazu gehört die Identifikation besonderer Risikogruppen und die Erarbeitung von Hitzeaktionsplänen, um auf hitzebedingten Gesundheitsrisiken z. B. älterer Menschen, die isoliert zu Hause leben oder in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen behandelt werden, angemessen reagieren zu können. Dazu gehören auch die Umsetzung technischer Maßnahmen und baulicher Veränderungen in den Gesundheitseinrichtungen, um notwendige Temperaturmilderungen in den Gebäuden zu erreichen. Ärztinnen und Ärzte müssen bei der Diagnostik zukünftig im Blick behalten, dass Tropenkrankheiten auch in Deutschland wahrscheinlicher werden. Zudem müssen Betroffene besser über die persönlichen Gesundheitsgefahren des Klimawandels, wie z. B. das hitzebedingte Dehydrationsrisiko für ältere Menschen, Präventionsmöglichkeiten sowie Informations- und Frühwarnsysteme informiert werden. Hinweise gibt das neue Informationsportal www.klima-mensch-gesundheit.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, das Ratsuchenden Informationen zu den Themen Klimawandel, Hitze und Gesundheit zur Verfügung stellt", betont die Abgeordnete. Auch Heinrich Strößenreuther unterstreicht die Notwendigkeit eines besseren Klimaschutzes: "Heutige und potentielle Gesundheitsgefahren in Deutschland und weltweit gehen in der aktuellen Klima-Debatte leider unter. Die KlimaUnion setzt sich daher mit Nachdruck für eine energischere Klimapolitik ein, um das 1,5-Grad-Ziel abzusichern. Die vielfältigen Demonstrationen junger Menschen und aktuell auch der Beschäftigten aus dem Gesundheitsbereich machen deutlich, dass das neue Parlament und die neue Bundesregierung nach der Wahl gefordert sind, zügig klimapolitische Antworten vorzulegen, um die 1,5- Grad-Lücke zu schließen". Schmidtke: "Eine effektive Klimapolitik schützt nicht nur das Klima, sondern trägt zum Gesundheitsschutz jeder und jedes Einzelnen bei. Denn die immer häufiger auftretenden extremen Hitzewellen, die zunehmende UV-Strahlung sowie die Schadstoff- und Pollenbelastung erhöhen das Risiko für Dehydration, Allergien, Hautschädigungen sowie Herzinfarkt und Schlaganfall. Insbesondere Kleinkinder, ältere und pflegebedürftige Menschen, chronisch Kranke sowie Patientinnen und Patienten mit Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind einem besonderen Risiko ausgesetzt. Steigende Temperaturen begünstigen zudem die Ausbreitung von Überträgern von Infektionskrankheiten wie dem Dengue-Fieber, die wir bisher nur als Tropen- oder Reisekrankheiten wahrgenommen haben. Diese wenigen Beispiele machen bereits mehr als deutlich, dass allein die gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise größere Anstrengungen beim Klimaschutz erfordern."